10.Guru Gobind Singh

10. Guru der Sikhs

Der zehnte, Guru Gobind Singh, formte 1699 aus der Reformbewegung eine eigenständige Religionstradition. Guru Gobind Singh erklärte die Unterschiede der Geburt als aufgehoben, Mann und Frau als gleichberechtigt.

Alle mänliche Personen erhielten den Beinamen Singh = Löwe, die alle weibliche Personen Kaur = Prinz (nicht Prinzessin!).

Mann und Frau erhielten in einer Zeremonie Amrit = Nektar, und wurden damit zu Mitgliedern der verbindlichen Brüderschaft der Sikh.

Sie wurden zum Tragen der «5 K» verpflichtet. Dies sind fünf Symbole, die im Punjabi mit dem Buchstaben «K» beginnen:

Ungeschnittene Haare (Kesch), Männer dürfen auch den Bart nicht schneiden und tragen zusätzlich einen Turban.

Ein hölzerner Kamm (Kangha) wird als Zeichen der Sauberkeit in den Haaren getragen.

Besondere Baumwollunterhosen (Kacha), sollen zur sexuellen Mässigung beitragen.

Ein Stahlarmreif (Kara), erinnert an die Verpflichtung zur Wahrheit.

Ein Dolch (Kirpan), der Tag und Nacht getragen wird, ist das Zeichen dafür, dass die Sikh Arme, Schwache und Unschuldige verteidigen.

Guru Gobind Singh vollendete das erste heilige Buch, Adi Granth, benannte es um in Guru Granth Sahib und erklärte damit sich selbst zum letzten menschlichen Guru und das heilige Buch als Quelle des Spirituellen zum Guru.

Das Guru Granth Sahib enthält Texte von 26 Autoren aus unterschiedlichen religiösen Traditionen in verschiedenen asiatischen Sprachen. Diese Offenheit gegenüber anderen religiösen Bekenntnissen findet seinen Widerhall in der Lehre (Nanak: „Es gibt keine Hindus, es gibt keine Muslime, es gibt nur Geschöpfe Gottes.“), als auch in der Praxis. So hat der Hari Mandir, das höchste Heiligtum in Amritsar (eher bekannt unter dem Namen „Goldener Tempel“) vier Türen, damit Menschen aus allen vier Religionen, das heisst, aus allen Religionen, eintreten können.

Sikh treffen sich in Gurdwaras zu Gottesdiensten. Sie bestehen vor allem aus Lesungen aus dem Guru Granth Sahib und Kirtan, religiösen Gesängen.