Alle Menschen auf dieser Welt sind gleich. Man soll arbeiten, beten, mit Freunden teilen und den Schwachen helfen, niemandem Angst machen und vor niemandem Angst haben. Gottes Wille soll akzeptiert werden. Das sind die wichtigsten Grundregeln des Sikh Glaubens. Seine drei Grundsätze sind einfach: Arbeite für deinen Lebensunterhalt, bete zu Gott, teile mit den Anderen. Er lehrte den Glauben an den einen allmächtigen Gott, den Schöpfer, der unerschaffen und unsterblich ist und nicht abgebildet werden kann. Im Gegensatz zum Islam lehrte Guru Nanak die Wiedergeburt. Stufenweise entwickeln sich die Wesen, bis sie die höchste Stufe als Menschen erreichen. Die Anhänger des Guru Nanak nannten sich Sikh, das bedeutet Schüler oder Jünger. Sie empfingen von ihm die Lehre und eine darauf beruhende Lebensweise, ein Dharma. Es beinhaltet eine tägliche Meditation über Gott und die Rezitation der Hymnen in der Gemeinschaft, das Ethos der Arbeit als brüderlicher Dienst an der Menschheit, das Miteinander teilen des ehrlich Erworbenen. Diese drei ethischen Forderungen waren die Grundlage dafür, dass die Sikh nicht nur eine religiöse, sondern auch eine soziale Gemeinschaft geworden sind. Bedeutsam ist die Gleichstellung von Mann und Frau, die es weder im Hinduismus noch im Islam gegeben hat. Die alte indische Lehre von Karma und Wiedergeburt durch Seelenwanderung hat Guru Nanak übernommen, aber neu ausgestaltet. Das Karma steht in einem Verhältnis zur Gotteshingabe. In seinem religiösen Werk Japji Sahib werden fünf Säulen des geistigen Wachstums genannt, die den Sikh aus dem Kreislauf der Wiedergeburt herauslösen: Dharam Khand Pflicht und Verantwortung für die eigenen Taten Gian Khand Wissen über Gottes Allmacht und seine Schöpfung Saram Khand Reinigung des Geistes durch Mühe und Anstrengung Karam Khand Selbstlosigkeit führt zu göttlicher Gnade und Geisteskraft Sach Khand Erkenntnis der absoluten Wahrheit in der geistigen Wirklichkeit, wo Gott und Mensch eins werden